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Erfurt-Michaeliskirche

 

 

Vom 7. August bis 29. September 2011 ist hier die Ausstellung "Flammenkreuz und Sonntagsdrache" zu sehen. Die Michaeliskirche Erfurt (Ecke Allerheiligenstraße/Michaelisstraße) ist dienstags bis freitags von 11 bis 16 Uhr geöffnet.

 

Pressemitteilung

„Flammenkreuz und Sonntagsdrache“

 Ausstellungseröffnung am Sonntag, 7. August  2011, um 17 Uhr in der Erfurter Michaeliskirche

 Hoch oben an einer Säule kämpft der Heilige Michael noch mit seinem Drachen. Jetzt bekommt das Fabeltier Verstärkung durch einen golden und silbern schimmernden "Sonntagsdrachen". Auch ein "sechseinhalbbeiniges Rotauge" gesellt sich in der Michaeliskirche Erfurt dazu. "Ein passender Ort für meine Drachen ", findet  Andrea Terstappen, "allerdings will sich der eitle Sonntagsdrache ganz sicher nicht mit dem heiligen Drachentöter anlegen".

Eine Ausstellung mit Bildern und Kreuzen der Malerin wird am Sonntag, 7. August  2011, um 17 Uhr in der Erfurter Michaeliskirche eröffnet. Das titelgebende Flammenkreuz hat aber nichts mit feuerspeienden Ungeheuern zu tun. Hinter den neonfarben züngelnden Flammen tauchen beim Näherkommen Todesanzeigen auf. Die Malerin sammelt seit ein paar Jahren interessante Exemplare. "Manche sind stark christlich geprägt, einige sehr persönlich, andere sind trotz aller Traurigkeit auch ein bisschen skurril", so Terstappen. Da trauert die Musikhochschule Franz Liszt in Weimar um ihren Gesangsdozenten "Georg Friedrich Händel" und eine "Bratwursthexe" um den "besten Bratwurstbrater, den man sich wünschen konnte". Todesanzeigen reißen in wenigen Zeilen Dramen an: Der FC Carl Zeiss Jena gibt Robert Enke die letzte Ehre, eine Schulklasse vermisst ihre Lehrerin: "Sie waren unser Engel und haben zu jeder Zeit an uns geglaubt". Ein Baby durfte nur 28 Tage leben, drei junge Frauen nicht länger als 20 Jahre. "Mir fällt auf, dass nur wenige Menschen sich trauen, etwas Eigenes in die Todesanzeige zu schreiben", sagt die Malerin. "Vielleicht sind viele damit überfordert in der akuten Schock-Situation. Aber ein Nachruf ist doch auch ein Dienst am Toten und ein Stück Trauerarbeit". Auch die Familie der Künstlerin wurde vor zwei Jahren vom plötzlichen Tod der Mutter völlig überrascht.

Wie Lebenssymbole wirken die farbstarken Kreuze der Ausstellung. Intensive Farben und interessante Strukturen sind typisch für die Bilder von Andrea Terstappen.  Schon die Titel machen neugierig: „Kopf-Frontation“, „Grüne Sonne“ oder "Eckenläufer". Manche leuchten im Dunkeln, andere schimmern holografisch oder sie bestehen aus Kaffeesatz oder Haaren. Einige Exponate erinnern an Mosaike, es gibt auch samtig rote Oberflächen, eine kleinteilige Serie heißt „Metamorphosen“ und ein schwarz-rotes "Puzzle" reizt zum Neuanordnen. Neben unzähligen Bildern sind mittlerweile 280 Kreuz-Exemplare entstanden. Für gläubig hält sich die gebürtige Rheinländerin dennoch nicht. „Der rheinische Katholizismus, mit dem ich aufgewachsen bin, war eher eine Art Glaubensabschreckung. Mit 18 bin ich ausgetreten“, sagt die 50-Jährige.

Seit 1994 lebt und arbeitet Andrea Terstappen als Journalistin in Thüringen und hat übrigens auch erst hier 1996 mit dem Malen angefangen. Die Ausstellung „Flammenkreuz und Sonntagsdrache" ist vom 7. August bis zum 29. September 2011 in der evangelischen Michaeliskirche in Erfurt zu sehen.

 

Telefon: 036208-79730

E-Mail: andrea@terstappen.com