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Felix Farbenrausch

 

Pressemitteilung vom 13.1.2006                                                                              

Hunde streng verboten

Hunde sind im Amtsgericht Weimar ja eigentlich streng verboten.

Einer hat es aber doch geschafft: ein lammfrommer blonder Labrador.

Manche Leute haben mich schon gefragt, ob ich es nicht pietätlos finde, meinen toten Hund auf eine Spanplatte zu kleben. Das ist natürlich Unsinn. Mein „Kunst-Hund" ist quicklebendig, heißt Felix und wird im Januar 9 Jahre alt.

Die Hundehaare, die wie brettharter Filz aus den Bildern herausstehen, sind das Ergebnis monatelangen Bürstens. Felix liebt das. Und blonde Haare sind der perfekte Mal-Untergrund.

„Felix 1" ist natürlich unverkäuflich. Denn wenn der wahre Felix mal nicht mehr lebt, habe ich ihn wenigstens noch als „Plastik".

Die Kunstausstellung „Farbenrausch" im Amtsgericht Weimar, Ernst-Kohl-Straße 81 (Parallelstraße zur Carl-August-Allee) kann montags bis donnerstags täglich von 8-17 Uhr besichtigt werden, freitags von 8-15 Uhr.

 

 

Felix 1

 

Felix 2

 

der wahre Felix

 

 

Nachtrag

Felix ist tot.

Der frühere Bundespräsident Johannes Rau hat einmal über seinen Hund gesagt: "Als Hund eine Katastrophe, als Mensch unersetzlich."

Felix war als Hund definitiv keine Katastrophe. Aber er ist ganz sicher unersetzlich.

Am 9. Dezember 2008 abends mußten wir ihn schweren Herzens einschläfern lassen. Er hatte am Tag zuvor einen Schlaganfall und konnte  gar nicht mehr aufstehen. Seine Lieblingstierärztin hat es ihm erspart in einer sterilen Arztpraxis zu sterben.  Sie  ist zu uns nachhause gekommen und er ist in unseren Armen friedlich und ohne Angst eingeschlafen. Wir haben uns lange von ihm verabschiedet. Weil der Gartenboden steinhart gefroren war, wurde Felix im Kleintierkrematorium eingeäschert.

Wer ihn auch nur ein bißchen gekannt hat, weiß, so einen wie Felix gibt es nicht nochmal:

Ein Retriever, der keine Bällchen und Stöcke zurück holt, weil das wohl immer schon unter seiner Würde war.

Ein Wasserliebhaber, der sich aber im See immer verschluckte und prustend und hustend aus dem Wasser kam.

Ein Hund, der immer so gern auf Stühle, Sessel und Liegen kletterte.

Eine Schmusebacke, die jedem Einbrecher sicher noch gern das ganze Haus gezeigt hätte.

Ein Streichel-Junkie und Entspannungskünstler, der halbe Ewigkeiten selig auf dem Rücken liegend meditierte.

Ein musikalischer Vierbeiner, den man leicht zum "Singen" animieren konnte und der sich bei Bach-Musik immer nah an den Lautsprecher legte. Bei Beethoven suchte Felix das Weite.

Ein Charmeur bei allen Hundedamen.

Und dann hat er auf seine alten Tage auch noch die zickige Sarah mit viel Toleranz und Gleichmut ertragen. Sogar ihr scheint er jetzt zu fehlen.

Wir vermissen unseren lieben, klugen Dickschädel und sind sehr traurig. 

Wir hoffen, daß er jetzt in den ewigen Jagdgründen ohne Arthroseschmerzen und Herzschwäche seine alten Leidenschaften wieder ausleben kann: endlos nach Mäusen graben und Hundedamen den Hof machen. Und natürlich viele Schweineohren fressen.

Machs gut Felix !

Andrea und Klaus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Telefon: 036208-79730

E-Mail: andrea@terstappen.com